Der Eibsee liegt außerhalb der Ortschaft Euba am östlichen Stadtrand von Chemnitz und süd-westlich von Euba.
Das gesmte Gebiet un der Eibsee ist Naturschutzgebiet. Dieses Naturschutzgebiet wurde 1996 nach der großen Müllentsorgungsaktion wieder zu einem natürlichen Biotop.
Der Eibsee selbst ist, vermutlich aus Sicherheitsgründen, abgesperrt.
Geschichte und Nutzung
- 1912-1914 aus dem Eibsee wurden Steine für der Bau der Talsperre Euba gebrochen
- 1926-1940 Eibseebad Euba wurde als Naturpark, Sonnen-, Luft- und Schwimmbad, Spielwiese ausgewiesen
- 1930-1945 das Gelände um dem Eibsee wurde zum Standortübungsplatz der deutschen Reichswehr/Wehrmacht (das Übungsgelände um dem Eibsee hatte eine Flächenausdehnung von ca. 46ha)
- 1945-1970 Nutzung des Geländes um dem Eibsee durch sowjetischen Truppen (WGT)
- aus mündlichen Überlieferung ist bekannt, daß der Eibsee nach 1945 eine Zeit als Badesee genutzt wurde .Ein französischer Bademeister (Kriegsgefangener) soll am Eibsee tätig gewesen sein.
- 1970-1992 Übungsgelände der sowjetischen Truppen (WGT) als Kfz-Ausbildungsgelände
- 1996 Beräumung des Eibsees in Maßnahmen der Altlastenbeseitigung
- zur Zeit wurde das gesamte Übungsgelände (incl. Eibsee) als Naturschutzgebiet sichergestellt
Altlastenbeseitigung von 1996
Auf dem Gebiet rund um dem Eibsee wurde militärisches Material abgelagert.
Nach dem Abzug der russischen GUS-Truppen kamen weiterhin große Mengen an Schrott, Bauschutt, Altreifen, Haus- und Sperrmüll illegal hinzu.
Aus diesem Grund wurde der Eibsee 1992 eingezäunt.
Im Sommer 1996 erfolgte mit großem Aufwand die Beräumung und Entsorgung der abgelagerten Materialien des Eibsees mit dem Ziel die Beseitigung möglicher Umweltschäden.
Beräumung des Eibsees
Die Beräumung des Eibsees erfolte mit Hilfe eines mobilen Autokrans (120t).
Die geborgenen Materialien wurden direkt mit Hilfe eines Mobilbaggers in bereitgestellte Container verladen und Mittels LKW abtransportiert.
Die geborgenen Autowracks wiesen zum überwiegenden Teil noch die Fahrgestellnummern auf.
Sämtliche PKW-Wracks wurden registriert. Nach Ermittlung der ehemaligen Autobesitzer werden diese strafrechtlich verfolgt.
Munitions- und Kampfmittelbergung
Aufgrund der früheren militärischen Nutzung des Geländes mußten die Beräumungsmaßnahmen immer unter Beobachtung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes erfolgen.
Nach Beendigung der Beräumungsarbeiten erfolgte noch einmal eine gesamte Überprüfung des Eibsees auf weitere Munition und Kampfmittel.
Neben diversen Schutzmaskenfilter, Sauerstoffregenerierpatronen, Entgiftungspäckchen für chemische Kampfstoffe, wurden u.a. ca.:
- 24.000 Stück Handwaffenmunition (13mm)
- 258 Nebel-/Brandkörper,
- 37.000 Granaten (zum Teil scharf),
- 20 Panzerminen (zum Teil scharf)
geborgen.
Die Munitionsfunde sind nur geringfügig auf sowjetische Truppen zurückzuführen.
Der Großteil stammt aus Beständen der Wehrmacht, die das Umfeld des Eibsees im 2. Weltkrieg als Flackstellung nutzten.
Massenbilanz
Im Zeitraum vom 07.07.1996 bis 20.09.1996 wurden folgende Materialien aus dem Eibsee geborgen:
- 126 t - Altreifen
- 48 t - Schredderschrott
- 27 t - Holz
- 50 Stück Kühlschränke
- Stück Autowracks
- 70.750 Stück (760kg) - Munition
- 390 t - Bauschutt
Quelle: SEAC mbh, Amt für Abfallwirtscahft, Chemnitz / Mitteilungsblatt für den Ortsteil Euba 5/98